Mein aufrichtiges „Danke“ geht an die vielen Menschen, die Solidarität mit den Seniorinnen und Senioren beweisen.
Danke für die tatkräftige Unterstützung mit Gesprächen und Hilfen z. B. Einkäufen für alte Menschen, Spenden gerade an Ostern für die Bewohnerinnen und Bewohner der Altenheime, Achtung der älteren Mitbürgerinnen. Danke für den haupt- und ehrenamtlichen Einsatz der zeigt, dass wir eine Gemeinschaft sind, die alle Menschen mitnimmt auch die Menschen, die eine besondere Zuwendung brauchen.
Auch die Seniorinnen und Senioren beweisen ihre Solidarität. Der Verzicht auf Besuche von Enkeln, Kindern aber auch der eigenen Eltern fällt nicht leicht. Ebenso halten sich die (meisten) an die geltenden Empfehlungen wie Hände waschen, Abstand halten, Mundschutz tragen und sind besonders darauf bedacht, sich nicht anzustecken.
Eine Lockerung der Beschränkungen liegt vielen am Herzen. Sie ist vor allem im Interesse einer Ankurbelung der Wirtschaft, notwendig um Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern wieder Beschäftigung und Einkommen zu sichern. Zu erwarten ist andererseits ein erneutes Ansteigen der Infektionsrate, eine weitere Belastung des Gesundheitssystems. Ältere Menschen sollen dann besonders „geschützt“ werden.
Dieser „Schutz“ darf aber nicht dazu führen, dass Menschen ab einem bestimmten Alter weggesperrt werden! Quarantäne nur auf Grund des Alters allein hilft nicht weiterhilft und geht am Ziel vorbei. Sehr viele ältere Menschen leben alleine, oftmals in kleinen Wohnungen. Die Erfahrungen mit den gegenwärtigen Ausgangs-beschränkungen zeigen uns doch, wie wichtig es ist, auch mal raus zu kommen, sich an der frischen Luft bewegen zu können, die Natur zu beobachten. Zudem: Der Großteil der über 65jährigen ist fit, kann selbstverständlich eigenständig Einkaufen gehen. Erwerbstätigkeit zählt auch für über 65jährige zur Realität. Ebenso sind viele Ehrenamtliche – auch in der Seniorenhilfe, in den Altenheimen – selbst im Rentenalter. Es gilt auch die Lebensleistung dieser Generation nicht in Abrede zu stellen.
Quarantäne für eine ganze Altersgruppe wäre m.E. ein unverhältnismäßiger Eingriff in die persönlichen Freiheitsrechte. Ältere Menschen sollten noch mehr und wohl auch länger darauf achten, dass sie sich persönlich schützen und damit auch die Ausbreitung verringern. Bei noch drastischeren Einschränkungen sind negative Auswirkungen zu erwarten: Das Immunsystem verschlechtert sich durch Isolation, psychische Belastungen nehmen zu.
Bleiben wir auf einem gemeinsamen Weg zur Bekämpfung des Virus: Bleiben wir solidarisch, bringen wir alle – auch die Älteren – unseren Beitrag, aber bürden wir bitte nicht einer Gruppe zu große Einschränkungen auf!
Jutta Harrer Stadträtin Seniorenreferentin