Die SPD in Stadt und Landkreis Erding trauert um Anne Dasch, die am 20. Juli im Alter von 94 Jahren in Erding verstorben ist.
Mit ihrem Wahlspruch „Mehr Menschlichkeit in die Politik“ hat die große alte Dame der Erdinger Sozialdemokratie, Anne Dasch, geb. 11. Juni 1925 in Neuötting, Generationen der Erdinger Sozis geprägt, motiviert, mit ihrer ungebrochenen Lebensfreude und Lebensmut ermuntert, aufgerichtet und begeistert. Wir werden Ihr ein ehrendes Gedenken bewahren.
Ihr politisches und soziales Engagement war immer am Menschen orientiert und sie hat ihre Ämter im Bezirkstag (1978-1990) und im Kreistag (1978-1996) genutzt den Menschen zu helfen. Mit der Gründung der Patientenbibliothek des Kreiskrankenhauses (1973), mit der Einrichtung der Kleidertauschzentrale (1977), die sie bis 1999 geleitet hat, in der Arbeiterwohlfahrt und in der Lebenshilfe, um nur einiges zu nennen, hat sie immer die Menschen, die sich an sie gewandt haben, in unauffälliger und diskreter Weise unterstützt. Dabei war ihr wichtig, immer im Team, zusammen mit anderen aktiv zu sein.
Sie war immer und für viele der „Gute Engel von St. Paul“.
„Die Kraft, die nicht aufhört, zu geben“ so gratulierte die Erdinger Heimatzeitung Anne Dasch zum 70.. Über ihren Mann Max Dasch, lange Jahre Kreisvorsitzender der Erdinger SPD, kam sie zu anlässlich eines Wochenendseminars 1968 zur SPD.
Hans Nikolau, der damalige SPD Geschäftsführer und Marktgemeinderat in Wartenberg überzeugte sie, dass es notwendig war, die Arbeitsgemeinschaft der sozialdemokratischen Frauen (AsF) zu gründen.
1970 übernahm sie kommissarisch den Vorsitz und wurde 1971 erste gewählte Vorsitzende der AsF im Parteiunterbezirk Altötting-Erding-Mühldorf. Mit einfallsreichen Aktionen gelang es immer wieder, bekannt und anerkannt zu werden. 1977 gab sie den Vorsitz ab. Mit dem Kleiderladen haben die ASF-Aktivistinnen 1982 beim Bundesparteitag in München an der Ausstellung „Lebendiger Ortsverein“ teilgenommen und den „Wilhelm-Dröscher-Preis“ gewonnen.
Der Landkreis dankte der Jubilarin 2000 mit der Verleihung des Ehrenrings in Gold, die LandkreisSPD verlieh Anne Dasch 1998 die renommierte Willy-Brandt-Medaille. In der Urkunde heißt es: „Wer von Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität nicht nur redet, sondern zum Maßstab seines Handelns macht, muss den Blick nach vorne richten“. Dieses Motto Willy Brandts war auch immer die Maxime des parteipolitischen Wirkens von Anne Dasch, die für viele ein positives Vorbild geworden ist, und immer noch den Kreisrätinnen und Kreisräten mit Rat und Tat zur Seite steht. Auch in den Wahlkämpfen war sie immer, zuletzt im Rollstuhl, dabei und überzeugte nicht wenige Erdinger wieder SPD zu wählen. Auch in der Senioren-Arbeitsgemeinschaft der SPD "60plus", war sie lange aktiv und bei den Veranstaltungen regelmäßig dabei.
Anne Dasch ist trotz persönlicher Schicksalsschläge ein lebensbejahender und zufriedener Mensch geblieben und hat viel Kraft aus der guten Beziehung in ihrer Familie geschöpft.
Wir trauern um einen liebenswerten Menschen, eine sozial engagierte Kommunalpolitikerin, eine aufrechte Sozialdemokratin und nehmen Ihr langes Wirken als Beispiel und Ermutigung Politik für und mit den Menschen zu machen. Wir wünschen Ihrer Familie viel Kraft in den schweren Stunden.
Karl-Heinz Gallinn, Vorsitzender der SPD Erding