Pressemitteilung zur Ansiedlung von Amazon

18. Oktober 2020

SPD-Fraktion kritisiert Ansiedlung des US-Unternehmens

Kein roter Teppich für Amazon

Die Stadtratsfraktion der SPD sieht die Pläne eines Investors, die Firma Amazon in Erding anzusiedeln, ausgesprochen kritisch. „Grundsätzlich begrüßen wir Gewerbeansiedlungen und die Schaffung von Arbeitsplätzen“, so Carina Bischke, Referentin für Nachhaltigkeit in Erding, „aber die Arbeitsbedingungen müssen fair und vernünftig sein.“

Bei Amazon handelt es sich laut SPD-Fraktion um kein tarifgebundenes Unternehmen, das außerdem häufig nur mit befristeten Verträgen arbeite. Um Arbeitsabläufe zu optimieren und die Liefergeschwindigkeit zu erhöhen, sei der Druck auf die Mitarbeiter sehr groß. „Amazon ist nur dann in Erding willkommen, wenn das Unternehmen nach Tarif bezahlt, die Angestellten unbefristet einstellt und einen Betriebsrat am Standort Erding zulässt“, so Stadträtin Bischke. Kritisch sieht die SPD auch den Lieferverkehr, der die bereits bestehende Verkehrsproblematik in Erding verschärfe. „Letztlich weiß niemand, wie viele Fahrzeugbe-wegungen zu erwarten sind. Amazon setzt auch in Erding auf Wachstum.“

Bischke räumt ein, dass es das Verhalten der Verbraucher sei, das Amazon zu einer markt-dominierenden Rolle verholfen habe. Doch es sei das US-amerikanische Unternehmen, das seine Marktmacht immer wieder ausnutze. „Viele kleinere Gewerbetreibende sind von der Plattform regelrecht abhängig“, gibt Bischke zu bedenken.

Die Stadtratsfraktion der SPD möchte jedenfalls keinem Unternehmen den roten Teppich ausrollen, das für die Probleme des stationären Handels mitverantwortlich ist, Lastwagen-verkehr nach Erding bringt und den Menschen keine gerechten Arbeitsbedingungen bietet.

Hier gibts die Mitteilung als PDF: PM Amazon (PDF, 121 kB)

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